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Blog von Carsten Schöne

Tag Archives: Carsten Schöne

5. Sitzung des Dresdner Jugendhilfeausschusses am 08.01.2015

calendar_08-01-15Eingangs der 5. Sitzung des Jugendhilfeausschusses informierte Jens Hoffsommer zum Fortgang eines vom Jugendhilfeausschuss eingeleiteten Gerichtsverfahrens gegen den Stadtrat, der einen Beschluss des Jugendhilfeausschusses nachträglich verändert hatte. Es geht hierbei um die Klärung, ob der Stadtrat einen Beschluss des vom Gesetzgeber mit besonderen Rechten ausgestatteten Jugendhilfeausschusses verändern durfte. Der umstrittene Beschluss zur Förderung von Angeboten der freien Jugendhilfe war damals vom Stadtrat in einzelnen Punkten geändert und mit Auflagen versehen worden, obwohl der Jugendhilfeausschuss sein Beschlussrecht angemessen ausgeübt hatte. In der 1. Instanz scheiterte die Klage, das Oberverwaltungsgericht wird sich am 3. März mit dem Fall befassen. Continue Reading

1. Sitzung des Dresdner Jugendhilfeausschusses am 02.10.2014

Terrassenufer Dresden

Terrassenufer Dresden

In der konstituierenden Sitzung des Dresdner Jugendhilfeausschusses wurde am 02.10.2014 erneut Jens Hoffsommer (Bündnis 90 / Die Grünen) zum stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Zuvor hatte Oberbürgermeisterin Helma Orosz die neu- und wiedergewählten Mitglieder des Jugendhilfeausschusses begrüßt und zu einer guten Zusammenarbeit eingeladen. Die Oberbürgermeisterin selbst verließ dann die Sitzung, da sie erkrankt ist. Anschließend stellten sich alle Mitglieder des Jugendhilfeausschusses kurz vor. Continue Reading

4. Sitzung des Dresdner Jugendhilfeausschusses am 18.12.2014

© pixabay.deDer Jugendhilfeausschuss beschloss in einer Sondersitzung am 18.12.2014 die vorläufige Förderung von Angeboten der freien Jugendhilfe ab 01.01.2015. Die vorläufige Förderung wird bis zum Erlass der regulären Zuwendungsbescheide andauern, die Höhe der vorläufigen Zuwendung beträgt ein Zwölftel auf der Basis der im Dezember 2014 gezahlten Beträge. Somit kommen auch alle im Laufe des Jahres 2014 neu aufgenommenen Projekte in den Genuss der Abschlagszahlungen ab Januar 2015. Continue Reading

3. Sitzung des Dresdner Jugendhilfeausschusses am 27.11.2014

Bildquelle: © pixabay.de

Bildquelle: © pixabay.de

Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 27.11.2014 dem Stadtrat eine deutliche Erhöhung des Förderbudgets für die Kinder-, Jugend- und Familienarbeit empfohlen. Im Rahmen der Haushaltsdebatte verständigte sich der Ausschuss mehrheitlich für eine Aufstockung der bislang rund 13 Millionen Euro um jährlich 3 Millionen Euro. Continue Reading

2. Sitzung des Dresdner Jugendhilfeausschusses am 06.11.2014

Terrassenufer DresdenDer Dresdner Jugendhilfeausschuss wählte in seiner 2. Sitzung der neuen Legislaturperiode die Unterausschüsse. Neben den aus der Vergangenheit bereits bekannten Unterausschüssen “Planung” und “Kindertagesbetreuung” gibt es nun nach Änderung der Jugendamtssatzung auch einen Unterausschuss “Hilfen zur Erziehung”. Ein Unterausschuss “Förderung” ist als dauerhaftes Arbeitsgremium nicht vorgesehen, jedoch besteht die Möglichkeit, einen solchen Unterausschuss als temporäres Gremium im Jugendhilfeausschuss zu wählen. Continue Reading

CDU und SPD stellen Koalitionsvertrag für Sachsen vor

Am Vormittag haben Stanislaw Tillich (CDU) und Martin Dulig (SPD) den zwischen beiden Parteien ausgehandelten Koalitionsvertrag vorgestellt. Unter dem Titel “Sachsens Zukunft gestalten” legt die designierte neue Regierungskoalition ein Programm vor, das nach den Worten Tillichs im Interesse der sächsischen Bevölkerung vom “Mut zur Veränderung” geprägt ist. So sind zahlreiche sozial- und bildungspolitische Maßnahmen sowie eine veränderte Wirtschaftsförderung erkennbare Bestandteile des Vertrages. Wie Tillich hervorhob, stehen die Familien im Mittelpunkt der Programmatik, die in Sachsen “eine gute Heimat” finden sollen.

 

Nachfolgend sollen als Überblick einige Elemente exemplarisch herausgestellt werden:

Beide Parteien versprachen im Wahlkampf eine deutliche Verbesserung der Betreuungsqualität in Sachsen Kindertageseinrichtungen. Mit einer schrittweisen Anpassung des so genannten Betreuungsschlüssels in der Kindergärten auf perspektivisch 1:12 und in Kinderkrippen auf 1:5 soll dem Bedarf an einer qualitativ verbesserten Kindertagesbetreuung Rechnung getragen werden. Die Anpassung erfolgt in folgenden Schritten:

  • Kindergarten: ab 01.09.2015 1:12,5 / ab 01.09.2016 1:12
  • Kinderkrippe: ab 01.09.2017 1:5,5 / ab 01.09.2018 1:5

Hierzu ergänzte Dulig, dass der Freistaat hierfür auch die finanzielle Verantwortung übernehmen wird, das heißt, der Freistaat übernimmt die entstehenden Mehrkosten.

 

Die so genannte Jugendpauschale wird ebenfalls angehoben, sie steigt von derzeit 10,40 Euro ab 2015 auf 12,40 Euro. Hierbei handelt es sich um eine Pro-Kopf-Pauschale bezogen auf die Kinder und Jugendlichen. Die Jugendpauschale ist eine Pro-Kopf-Zuweisung des Freistaates an die Kommunen, denen somit eine höhere Zuwendung für die Finanzierung der offenen Kinder-, Jugend- und Familienarbeit sowie der Jugendverbandsarbeit und der Jugendbildung erhalten. Auch an der Fördersystematik soll sich etwas ändern, wie nachfolgender Passage aus dem vertrag zu entnehmen ist:  “Im Bereich des Sozialministeriums werden wir bis Ende 2016 die bestehenden Förderrichtlinien überprüfen und gegebenenfalls überarbeiten. Ziel ist es, den Anteil der jährlichen Projektförderung zu senken und mehrjährige Förderungen als Regelförderung zu etablieren. Wir werden prüfen, inwieweit der für eine Förderung notwendige Eigenanteil der Träger verringert werden kann. Wir werden darauf hinwirken, dass eine Förderung ohne zeitlich bedingte Finanzierungslücken aufgrund von Jahresübergängen sichergestellt wird und sich die Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit weiter verbessern.”

 

Im Bereich der Bildung ist ein deutlicher Schwerpunkt auf die Qualifizierung der Hochschullandschaft in Sachsen erkennbar. So sollen die Pläne zum Abbau von mehr als 750 Stellen in sächsischen Hochschulen umgehend gestoppt werden und gleichzeitig eine Reduzierung der Anzahl der Studierenden an sächsischen Hochschulen von derzeit 106.000 auf dann 95.000 Studierende erfolgen. Hiervon verspicht man sich eine Verbesserung der Studier- und Betreuungsqualität.

In den allgemeinbildenden Schulen sollen künftig alle ausscheidenden Lehrkräfte ersetzt werden, der Koalitionsvertrag sieht die Einstellung von 6.100 neuen Lehrkräften bis 2019 vor. Schülerinnen, Schüler und Auszubildende sollen künftig ein so genanntes “Bildungsticket” erhalten, das kostengünstig und sachsenweit gültig sein soll. Hierzu will die künftige Regierung bis Ende 2015 eine Vereinbarung mit den Landkreisen und kreisfreien Städten verhandeln.

 

Dem ansteigenden Drogenkonsum insbesondere der Droge “Crystal Meth” will die Koalition einerseits auch weiterhin ordnungsrechtlich begegnen, andererseits sollen auch Beratungs- und Präventionsprojekte personell besser ausgestattet werden.

 

Den neuen Herausforderungen im Bereich der Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbewerbern will sich die Koalition einerseits mit einer verbesserten Willkommenskultur und einer Aufwertung des bisherigen Ausländerbeauftragten zu einem “Migrations- und Integrationsbeauftragten” sowie durch die Bereitstellung von Investitionsmitteln stellen. Eine besondere Unterstützung sollen hier Migrantenselbsthilfeorganisationen sowie die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements erfahren. Der Freistaat will sich beim Bund für eine erhöhte Betreuungspauschale für die Flüchtlinge und Asylbewerber engagieren. Das Programm “Weltoffenes Sachsen” soll im Sinne der Ausgestaltung einer demokratischen Zivilgesellschaft weiterentwickelt und finanziell besser ausgestattet werden.

 

Im Bereich der Wirtschaft sollen Maßnahmen zur Absicherung des Fachkräftebedarfes entwickelt werden, die insbesondere durch entsprechende Bildungsangebote sowie die Integration Langzeitarbeitslosen sowie von ausbildungs- und arbeitslosen Jugendlichen praktische Ausgestaltung finden sollen. Eine optimierte Wirtschaftsförderung soll eine zukunftsfähige mittelständige Wirtschaft in Sachsen unterstützen und künftig auch für die sich in Sachsen zunehmend etablierende Kreativwirtschaft wirksam werden.

 

In den nächsten Tagen werden sich die Parteigremien mit dem Koalitionspapier auseinandersetzen, der Vertragsabschluss soll bis 10.11.2014 erfolgen. Wie Stanislaw Tillich betonte, sei die Finanzierung der zusätzlichen Maßnahmen möglich, diese werde nicht zu Lasten anderer Bereiche umgesetzt.

 

Die CORAX-Redaktion wird sich in den nächsten Ausgaben intensiver mit dem Koalitionsvertrag auseinandersetzen und berichten.

 

Den Koalitionsvertrag gibt es hier als Download.

 

Carsten Schöne

Redaktion CORAX – Magazin für Kinder- und Jugendarbeit

Screenshot Onlinebefragung

Jugend-Online-Befragung in Sachsen

Eine Befragung, die Fragen hinterlässt…

Gegenwärtig führt die Empirica AG im Rahmen der Erstellung des Jugendberichtes eine Onlinebefragung durch, die sich einerseits an junge Menschen und andererseits an Fachkräfte in der Jugendarbeit richtet.

Für eine wissenschaftliche Untersuchung der Lebenslagen junger Menschen sind Befragungen ohne Zweifel ein probates Mittel. Allerdings sollten die Befragungen auch so gestaltet sein, dass die Anonymität der Befragten sichergestellt ist. Diese Anforderung erfüllen beide Fragebögen nicht, da mehrere Antwortoptionen konkrete Hinweise auf Personen, Einrichtungen und Vereine liefern. Insbesondere im ländlichen Raum mit eher geringer Dichte an Jugendfreizeitangeboten dürfte die Abfrage von Wohnort und ggf. genutzter Jugendeinrichtungen eindeutige Hinweise liefern. Dies setzt sich später fort, wenn Jugendliche nach ihrem politischen Interesse und Engagement bzw. nach der Zugehörigkeit zu bestimmten Szenen gefragt werden. Befragungen sollten ferner so gestaltet sein, dass sowohl die Fragestellung wie auch die vorgegebenen Antwortoptionen wertneutral formuliert sind. Dieser Grundsatz wird durch Empirica in den Fragebögen mehrfach verletzt.

Auch hinsichtlich der Auswertbarkeit bzw. der Interpretation erhobener Daten eröffnen sich so manche Fragen. Neben der Tatsache, dass in den Fragebögen auch nicht alle zur Jugendarbeit zugehörigen Arbeitsfelder abgebildet werden, ist das fachliche Niveau der Fragestellungen als mangelhaft zu beurteilen. So erkundigt man sich nach den Gründen, warum ein/e Jugendliche/r keinen Jugendtreff besucht. Eine der Antwortoptionen lautet: “Im Jugendclub / Jugendzentrum gibt es Ansprechpersonen, die mir unsympathisch sind”. Welche Empfehlung will der Landtag in Auswertung des Berichtes an die Jugendhilfe richten, wenn diese Antwortoption mit einer größeren Häufigkeit gewählt wird? Den Fachkräftestandard um das Merkmal “sympathische Ausstrahlung” ergänzen?

Insgesamt lassen die Fragestellungen eine gewisse Verwandtschaft zur im Herbst im Auftrag der sächsischen Staatsregierung durchgeführten Studie „Lebensziele junger Menschen in Sachsen“ erkennen, die nicht wirklich nach den Lebenslagen junger Menschen im Freistaat fragte, sondern eher nach einer Bestätigung der liberal-konservativen Regierungsarbeit suchte. Vergleichbare Fragestellungen finden sich auch in der aktuellen Befragung, so dass der Grundsatz der Wertneutralität einer solchen Befragung als verletzt zu betrachten ist. Dies wird u. a. in einer Fragestellung an die Fachkräfte deutlich, die sich danach erkundigt, wie die Jugendarbeit in Sachsen auch ohne zusätzliches Personal und Geld weiterentwickeln könnte. Dahinter lässt sich durchaus die seit Jahren zu beobachtende „Deprofessionalisierungstendenz“ vermuten, die durch den Einsatz Ehrenamtlicher professionelle Angebote ablösen soll. Im Zusammenhang mit der Abfrage sozialdemografischer Daten und (jugend)politischer Einstellungen der Fachkräfte lassen sich dann konkrete Bezüge zu den Einrichtungen und Trägern im Freistaat herstellen. Die zugesicherte Einhaltung der Datenschutzbedingungen erscheint vor diesem Hintergrund eher als Floskel, denn als vertrauensbildendes Versprechen. Dies wird nicht zuletzt für ablehnende Haltungen zur Mitwirkung an der Befragung führen, was letztlich verhindert, tatsächlich für einen repräsentativen Blick auf die Lage der Jugendhilfe in Sachsen zu sorgen.

Julia Kemper von Empirica erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, dass die Staatsregierung für die Fragebögen keinerlei Vorgaben erlassen hatte, die Befragungen allerdings mit dem Sozialministerium und dem Begleitbeirat abgestimmt wurden. Kemper erläuterte ferner, dass die Ergebnisse aus den Befragungen direkt in den Jugendbericht einfließen sollen, der seinerseits „Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe in Sachsen“ liefern soll.

Empirica versucht Jugendliche mit der Verlosung nicht näher beschriebener „Workshops“ für eine Teilnahme zu gewinnen. Hierfür müssen wiederum persönliche Daten eingegeben werden, womit –mit Blick auf die technischen Möglichkeiten eines Online-Fragebogens – weitere Rückschlüsse auf die teilnehmenden Personen möglich wären. Unabhängig davon, dass ein nicht mal ansatzweise erläuterter „Workshop“ Jugendliche nicht unbedingt zur Mitwirkung motiviert,  würde eine kontinuierliche und allerorten gelebte Beteiligungskultur in Sachsen derartige Motivationsgeschenke überflüssig machen.

Die Fragebögen finden sich unter: www.jugendbefragung-sachsen.de bzw. www.jugendbefragung-sachsen.de/mitarbeiter.

Carsten Schöne

Veröffentlicht in CORAX – Magazin für Kinder- und Jugendarbeit in Sachsen  6-2012

56. Jugendhilfeausschusssitzung am 26.06.2014

Fußball- WM im JugendhilfeausschussMit einer “sportlichen” Leistung verabschiedete sich der Jugendhilfeausschuss gestern aus der zu Ende gehenden Legislaturperiode. Es waren keineswegs die behandelten Themen, die für das Prädikat “sportlich” sorgen, sondern die Tatsache, dass man im Sitzungssaal die Begegnung zwischen den USA und Deutschland im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft verfolgen konnte. Auch die Dauer der Ausschusssitzung darf ebenfalls als “sportlich” eingestuft werden, da die sieben Tagesordnungspunkte in ungewöhnlich kurzen 50 Minuten behandelt werden konnten, was wohl als neuer Rekord in die Geschichte des Jugendhilfeausschusses eingehen dürfte. Dies gab Ausschussmitgliedern und Gästen die Chance auf die Verfolgung der 2. Halbzeit des WM-Spiels in gemütlicherem Ambiente als dem Sitzungssaal im Stadtmuseum. Continue Reading

Kinder- und Jugendpolitisches Papier sächsischer Landkreise

Wappen des Freistaates SachsenEnine Finanzpolitische Initiative im Gewande eines “Kinder- und Jugendpolitischen Papiers”

Mit einem „Kinder- und Jugendpolitischen Papier“ macht der Sächsische Landkreistag auf strukturelle und finanzielle Probleme bei der Wahrnehmung der Aufgaben in der Jugendhilfe aufmerksam. In erster Linie mahnen die Landkreise ein stärkeres Engagement des Freistaates in den Landkreisen an, die sich offenbar zunehmend weniger in der Lage sehen, die finanzielle Last weitgehend allein zu schultern. Continue Reading

55. Jugendhilfeausschusssitzung am 05.06.2014

Bildquelle: © pixabay.de

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Die Sitzung des Jugendhilfeausschusses begann gestern mit einer Debatte über die Zulässigkeit eines Eilantrages zur sofortigen Beendigung einer laufenden Ausschreibung des Jugendamtes für die Einrichtung von Unterstützungsangeboten für werdende Eltern in Dresden. Obwohl in der Geschäftsordnung des Stadtrates eindeutig geregelt, hatte Patrick Schreiber offenbar Probleme mit der Entscheidung des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden, Jens Hoffsommer, der die Eilbedürftigkeit des vorgelegten Antrages bestätigte und die Behandlung des Antrages zuließ. Continue Reading