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Blog von Carsten Schöne

Category: Soziale Arbeit

Beiträge zur Sozialen Arbeit

Neues Team gestaltet die Geschicke des DBSH Landesverband Sachsen

Logo des DBSH

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Nach einer fast dreijährigen Abstinenz konnte der DBSH Landesverband Sachsen am 27.06.15 in der Ev. Hochschule in Dresden seinen neuen Vorstand wählen. Ermöglicht wurde dies, da Tobias Piontek in diesen drei Jahren den Ansprechpartner und das Bindeglied zwischen den Mitgliedern und dem Bundesverband bildete. Der Bundesvorsitzender Michael Leinenbach sowie alle anwesenden Mitgliedern drückten hierfür ihre Wertschätzung aus und bedankten sich bei Tobias Piontek für dessen Engagement in den letzten Jahren. Continue Reading

Screenshot Onlinebefragung

Jugend-Online-Befragung in Sachsen

Eine Befragung, die Fragen hinterlässt…

Gegenwärtig führt die Empirica AG im Rahmen der Erstellung des Jugendberichtes eine Onlinebefragung durch, die sich einerseits an junge Menschen und andererseits an Fachkräfte in der Jugendarbeit richtet.

Für eine wissenschaftliche Untersuchung der Lebenslagen junger Menschen sind Befragungen ohne Zweifel ein probates Mittel. Allerdings sollten die Befragungen auch so gestaltet sein, dass die Anonymität der Befragten sichergestellt ist. Diese Anforderung erfüllen beide Fragebögen nicht, da mehrere Antwortoptionen konkrete Hinweise auf Personen, Einrichtungen und Vereine liefern. Insbesondere im ländlichen Raum mit eher geringer Dichte an Jugendfreizeitangeboten dürfte die Abfrage von Wohnort und ggf. genutzter Jugendeinrichtungen eindeutige Hinweise liefern. Dies setzt sich später fort, wenn Jugendliche nach ihrem politischen Interesse und Engagement bzw. nach der Zugehörigkeit zu bestimmten Szenen gefragt werden. Befragungen sollten ferner so gestaltet sein, dass sowohl die Fragestellung wie auch die vorgegebenen Antwortoptionen wertneutral formuliert sind. Dieser Grundsatz wird durch Empirica in den Fragebögen mehrfach verletzt.

Auch hinsichtlich der Auswertbarkeit bzw. der Interpretation erhobener Daten eröffnen sich so manche Fragen. Neben der Tatsache, dass in den Fragebögen auch nicht alle zur Jugendarbeit zugehörigen Arbeitsfelder abgebildet werden, ist das fachliche Niveau der Fragestellungen als mangelhaft zu beurteilen. So erkundigt man sich nach den Gründen, warum ein/e Jugendliche/r keinen Jugendtreff besucht. Eine der Antwortoptionen lautet: “Im Jugendclub / Jugendzentrum gibt es Ansprechpersonen, die mir unsympathisch sind”. Welche Empfehlung will der Landtag in Auswertung des Berichtes an die Jugendhilfe richten, wenn diese Antwortoption mit einer größeren Häufigkeit gewählt wird? Den Fachkräftestandard um das Merkmal “sympathische Ausstrahlung” ergänzen?

Insgesamt lassen die Fragestellungen eine gewisse Verwandtschaft zur im Herbst im Auftrag der sächsischen Staatsregierung durchgeführten Studie „Lebensziele junger Menschen in Sachsen“ erkennen, die nicht wirklich nach den Lebenslagen junger Menschen im Freistaat fragte, sondern eher nach einer Bestätigung der liberal-konservativen Regierungsarbeit suchte. Vergleichbare Fragestellungen finden sich auch in der aktuellen Befragung, so dass der Grundsatz der Wertneutralität einer solchen Befragung als verletzt zu betrachten ist. Dies wird u. a. in einer Fragestellung an die Fachkräfte deutlich, die sich danach erkundigt, wie die Jugendarbeit in Sachsen auch ohne zusätzliches Personal und Geld weiterentwickeln könnte. Dahinter lässt sich durchaus die seit Jahren zu beobachtende „Deprofessionalisierungstendenz“ vermuten, die durch den Einsatz Ehrenamtlicher professionelle Angebote ablösen soll. Im Zusammenhang mit der Abfrage sozialdemografischer Daten und (jugend)politischer Einstellungen der Fachkräfte lassen sich dann konkrete Bezüge zu den Einrichtungen und Trägern im Freistaat herstellen. Die zugesicherte Einhaltung der Datenschutzbedingungen erscheint vor diesem Hintergrund eher als Floskel, denn als vertrauensbildendes Versprechen. Dies wird nicht zuletzt für ablehnende Haltungen zur Mitwirkung an der Befragung führen, was letztlich verhindert, tatsächlich für einen repräsentativen Blick auf die Lage der Jugendhilfe in Sachsen zu sorgen.

Julia Kemper von Empirica erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, dass die Staatsregierung für die Fragebögen keinerlei Vorgaben erlassen hatte, die Befragungen allerdings mit dem Sozialministerium und dem Begleitbeirat abgestimmt wurden. Kemper erläuterte ferner, dass die Ergebnisse aus den Befragungen direkt in den Jugendbericht einfließen sollen, der seinerseits „Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Jugendhilfe in Sachsen“ liefern soll.

Empirica versucht Jugendliche mit der Verlosung nicht näher beschriebener „Workshops“ für eine Teilnahme zu gewinnen. Hierfür müssen wiederum persönliche Daten eingegeben werden, womit –mit Blick auf die technischen Möglichkeiten eines Online-Fragebogens – weitere Rückschlüsse auf die teilnehmenden Personen möglich wären. Unabhängig davon, dass ein nicht mal ansatzweise erläuterter „Workshop“ Jugendliche nicht unbedingt zur Mitwirkung motiviert,  würde eine kontinuierliche und allerorten gelebte Beteiligungskultur in Sachsen derartige Motivationsgeschenke überflüssig machen.

Die Fragebögen finden sich unter: www.jugendbefragung-sachsen.de bzw. www.jugendbefragung-sachsen.de/mitarbeiter.

Carsten Schöne

Veröffentlicht in CORAX – Magazin für Kinder- und Jugendarbeit in Sachsen  6-2012

Kinder- und Jugendpolitisches Papier sächsischer Landkreise

Wappen des Freistaates SachsenEnine Finanzpolitische Initiative im Gewande eines “Kinder- und Jugendpolitischen Papiers”

Mit einem „Kinder- und Jugendpolitischen Papier“ macht der Sächsische Landkreistag auf strukturelle und finanzielle Probleme bei der Wahrnehmung der Aufgaben in der Jugendhilfe aufmerksam. In erster Linie mahnen die Landkreise ein stärkeres Engagement des Freistaates in den Landkreisen an, die sich offenbar zunehmend weniger in der Lage sehen, die finanzielle Last weitgehend allein zu schultern. Continue Reading

Dresden beteiligt Jugendliche an der Vergabe von Fördermitteln

by pixabay.com

Update 02.04.2014:

“Der einzig wahre Realist ist der Visionär’ (Frederico Fellini)

Die zahlreichen Reaktionen auf meinen kleinen Aprilscherz zeigen, dass es durchaus Interesse an einer geeigneten Form der Beteiligung junger Menschen im Förderverfahren gibt. Wo finden wir uns zusammen, dies zu entwickeln?

 

 

Beitrag vom 01.04.2014:

 

Das künftige Förderverfahren sieht vor, dass der Jugendhilfeausschuss seine Förderentscheidung, von der er mit Blick auf das SGB VIII nicht entbunden werden kann, auf die Ergebnisse aus einem vorgelagerten Beteiligungsverfahren stützt. Das Beteiligungsverfahren sieht eine Online-Abstimmung für Kinder und Jugendliche vor. Hierzu werden Porträts und Kurzkonzepte sowie eine Finanzierungsübersicht auf einer speziell hierfür eingerichteten Internetplattform veröffentlicht. Kinder und Jugendliche können dann nach einem festgelegten Verfahren Stimmen für die von ihnen bevorzugten Projekte abgeben. Die Ergebnisse aus dem Beteiligungs- und Abstimmungsverfahren fließen dann, begleitet von einer fachlichen Beurteilung des Jugendamtes in die Fördervorlage ein, über die dann der Jugendhilfeausschuss zu befinden hat.

Träger der freien Jugendhilfe, Einzelpersonen oder Agenturen werden nunmehr zur Abgabe eines Konzeptes für das Verfahren und zur Abgabe eines Angebotes für die Online-Plattform aufgerufen.
Eine entsprechende Ausschreibung für die Entwicklung eines Konzeptes und die Erstellung der Online-Plattform erfolgt in Kürze.

 

 

50. Jugendhilfeausschusssitzung am 16.01.2014

Blick auf das "Blaue Wunder" zu Dresden - Foto by © Johannes Schöne

Blick auf das “Blaue Wunder” zu Dresden

Der Dresdner Jugendhilfeausschuss befasste sich in seiner 50. Sitzung u. a. mit der Förderung von Angeboten der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit im laufenden Jahr. Reichlich 13 Millionen Euro stehen hierfür zur Verfügung, das leicht gestiegene Budget zieht dennoch auf Grund der allgemeinen Kostenentwicklung Kürzungen im Bereich der Personalkosten nach sich.

Erfreulich ist demgegenüber, dass die Skate-Halle in Dresden-Reick durch das Engagement von Stadtverwaltung, den Betreibervereinen und Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses gerettet werden konnte und die drohende Schließung vom Tisch ist. Continue Reading

Der aktuelle CORAX: Jugendarbeit im ländlichen Raum

Cover CORAX 1-2014

Cover CORAX 1-2014

Der CORAX – das Magazin der Kinder- und Jugendhilfe in Sachsenbefasst sich in der aktuellen Ausgabe mit “Jugendarbeit im ländlichen Raum”.
Auszug aus dem Editorial: Unsere Gesellschaft wird nicht nur insgesamt weniger und älter. Im nicht-metropolitanen Raum außerhalb der Ballungszentren verändert sich die Zusammensetzung der Gesellschaft besonders signifikant: der Jugendüberschuss bei den Alterskohorten von 20 bis 35 Jahren von Dresden-Leipzig-Chemnitz gegenüber den anderen Räumen Sachsens beträgt volle 50 Prozent. Das heißt im Umkehrschluss jedoch auch: Es gibt sie (noch), die jungen Menschen auf dem Land. Die Problematiken der Jugendarbeit im ländlichen Raum sind oft und zunehmend thematisiert worden – auch wir vom CORAX haben uns dessen bereits mehrfach angenommen. Die strukturellen Probleme und die daraus resultierenden Herausforderungen sind jedoch kein ureigens sächsisches Phänomen und so kam es, dass wir uns ein bisschen umgeschaut haben in der weiteren Nachbarschaft und sind dabei auf ein interessantes Projekt in der Schweiz gestoßen. Dort ist, wir Deutschen wissen das, sehr sehr vieles völlig anders geregelt – angefangen bei den fehlenden internationalen Bündnisverpflichtungen bis hin zu den fiskalpolitischen Lösungen für die Schweizer Bürgerinnen und Bürger. Doch auch in der Schweiz – und vielleicht gerade dort – gibt es sehr viele junge Menschen, die in ländlichen oder suburbanen Räumen aufwachsen. Wir baten daher Schweizer Kolleginnen und Kollegen um eine dezidierte Darstellung ihrer Herangehensweise, von der Planung über die Bedarfseruierung bis hin zur Durchführung bei dem Vorhaben der Etablierung eines gemeinschaftlichen Angebotes mehrerer Gemeinden für eine Offene Jugendarbeit im Kanton Aargau (S. 29 ff.).
Wie fast in jedem Jahr liegt auch diesmal ein recht ereignisreicher Herbst für die Jugendhilfe Sachsens hinter uns und so nimmt die Berichterstattung über viele wichtige Ereignisse der letzten Wochen einen großen Platz im vorliegenden Heft ein.

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • Kolumne: Landlust: Jugendarbeit, wo andere Urlaub machen – der ländliche Raum (David Schmidt)
  • Offene Jugendarbeit in ländlichen Gemeinden: Von der Bedarfserhebung zum Rahmenkonzept (Renate Gutmann, Prof. Dr. Stefan Schnurr, Tomas Horak)
  • … denn die Herausforderungen im ländlichen Raum sind geblieben. (Christian Hager)
  • Engagiert für die Rechte junger Menschen: Ombudschaft und Beschwerde in der Jugendhilfe (Björn Redmann)
  • Haasenburg: Lädt Geschlossenheit zur Misshandlung ein? (Björn Redmann)
  • Echte Teilhabe beginnt, wo bloße Teilnahme aufhört (Enrico Damme)
  • Projekt Heimspiel (Michael Kittler, Julia Wieland, Sarah Blume)
  • Partizipation ist keine Frage des Alters (Tobias Heinemann, Ellen Unger)
  • “Sie hat sich stets sehr bemüht” – Nachruf auf Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder (Carsten Schöne)

Das aktuelle Heft kann als Probenummer oder Einzelexemplar bestellt werden beim Herausgeber “Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e. V. (AGJF)”, Neefestraße 82, 09119, E-Mail: redaktion@corax-magazin.de

Bericht zur “Haasenburg” in Brandenburg liegt vor – Schließung der Einrichtung

haasenburgNach Misshandlungsvorwürfen werden die umstrittenen Jugendhilfeeinrichtungen der „Haasenburg“ GmbH in Brandenburg geschlossen. Nach Vorlage eines Untersuchungsberichtes der „Unabhängigen Kommission zur Untersuchung der  Einrichtungen der Haasenburg GmbH“ im Auftrag der Brandenburgischen Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Martina Münch, gibt es wohl keine Alternative zur Schließung der Einrichtung. Continue Reading

49. Jugendhilfeausschusssitzung am 28.11.2013

Terrassenufer Dresden

Die gestrige Jugendhilfeausschusssitzung wurde mit Blick auf den Tagesordnungspunkt „Förderung freier Träger in 2014“ von einem großen Besucherinteresse begleitet. Etwa 40 Jugendliche interessierte dabei vor allem die beabsichtigte Streichung der Fördermittel für die Skaterhalle in Dresden-Reick, der sich Sozialbürgermeister Martin Seidel gleich zu Beginn der Sitzung widmete. Die Reihenfolge weiterer Tagesordnungspunkte wurde auf Antrag von Ausschussmitgliedern angepasst. Continue Reading